Die St. Nikolaus-Kapelle ist ein barocker Achtkantbau mit Zeltdach und südwestlichem Zwiebelturm von 1722. Das Bauwerk ist die Ortskapelle des ehemals kleinen Weilers Geretsried, der ab 1950 für eine aus zwei Sprengstoffwerken hervorgegangene größeren Gemeinde und ab 1970 für eine Stadt mit heute über 25.000 Einwohnern namensgebend wurde. Das Gebäude wird in der jungen Stadt als identitätsstiftend wahrgenommen.

Zum Objekt:
Das schmucke Gebäude war früher von einem Friedhof umgeben. Die Funktion als Begräbnisplatz ging aber bereits bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts verloren. Im Inneren beeindruckt etwa das Altarretabel in barocken Formen, das neben Medaillons mit den 14 Nothelfern ein großes Altarbild des 19. Jahrhunderts mit einer Darstellung des hl. Nikolaus ziert.

Bereits 1967 gründeten Geretsrieder Bürger den eingetragenen, gemeinnützigen Verein Interessengemeinschaft für die Erhaltung der St.-Nikolaus-Kapelle. Wenig später gelang es dem Verein ein erstes Mal, die damals in ihrem Bestand gefährdete Kapelle vor dem Verfall zu retten. 1990 wurde im Zuge einer erneuten Instandsetzung eine optische Aufwertung des Baus durch eine Fassadenrenovierung nach restauratorischem Befund des Erstzustandes gewonnen. Aktuell bedarf das Holzschindeldach des Gebäudes dringend einer Neudeckung. Im Dachwerk zeigen sich umfangreiche Schäden, die teilweise bei den vorangegangenen Instandsetzungsmaßnahmen nur provisorisch gesichert worden waren.

Förderung:
Einen Fördervertrag in Höhe von 40.000 Euro stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) für die Dachinstandsetzung der St. Nikolaus-Kapelle in Geretsried, einschließlich der Scharschindelneueindeckung in Lärche, bereit. Die aus dem frühen 18. Jahrhundert stammende Kapelle gehört somit zu den über 590 Projekten, die die private DSD dank Spenden, Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnt

Bild: St. Nikolaus-Kapelle in Geretsried * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

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