Thayabrücke in Hardegg

Thayabrücke in Hardegg - Fotocredit: Nationalpark Thayatal, Astrid Bartl

150-Jahr Jubiläum der Thayabrücke in Hardegg – Erstmals gemeinsame österreichisch-tschechische Denkmalschutzausweisung. Anlässlich des 150-Jahr Jubiläums der Thayabrücke in Hardegg wurde ihre gemeinsame Denkmalschutzausweisung in Österreich und Tschechien präsentiert.

Hardegg (OTS) – Die Eröffnung der Thayabrücke in Hardegg am 25. Oktober 1874 stellte eine der wichtigsten belebenden und wirtschaftsfördernden Maßnahmen in Hardegg im 19. Jahrhundert dar. Die Sperre der Grenze nach dem zweiten Weltkrieg hingegen war für die Stadt eine große Zäsur. Das Leben an der „toten“ Grenze bedeutete wirtschaftlichen Rückgang und brachte Abwanderung und Überalterung der Bevölkerung mit sich. Die nackte Brücke mit ihren rostigen Eisentraversen wurde zum Symbol für abgebrochene Beziehungen. Groß war daher die Freude, als die Brücke nach der Samtenen Revolution am 12. April 1990 wiedereröffnet und ein Austausch über die Grenze wieder möglich wurde.

Mit der Gründung des Nationalparks Thayatal und der damit verbundenen Schaffung des grenzüberschreitenden Schutzgebiets Thayatal-Podyjí im Jahr 2000 ist es gelungen, eine wunderschöne Tallandschaft zu schützen und regionalwirtschaftliche Impulse zu setzen. Mit dem Beitritt Tschechiens in die Europäische Union am 1. Mai 2004 wurden viele weitere Hindernisse abgebaut, unter anderem auch die Grenzkontrollen. Wo einst der Eiserne Vorhang die Menschen trennte, gibt es nun zahlreiche wirtschaftliche und kulturelle Initiativen zwischen Niederösterreich und dem südmährischen Nachbarn. Die ehemalige Grenzregion ist im Herzen Europas angekommen, sie ist ein herausragendes Beispiel für gute Nachbarschaft und grenzüberschreitende Zusammenarbeit.

Die Brücke befindet sich im Eigentum der Tschechischen Republik und des Landes Niederösterreich, die Staatsgrenze verläuft genau in der Mitte der Brücke. Die Erklärung des Denkmalschutzes erfolgte bereits 2023 und ist die erste gemeinsame österreichisch-tschechische Denkmalschutzausweisung. Bei zukünftigen Sanierungsmaßnahmen werden die Vorgaben abgestimmt, zum Beispiel ist eine gemeinsame Festlegung der Farbe der Brücke geplant. Die beiden Zollhäuser sind im Eigentum des Národní park Podyjí und der Stadtgemeinde Hardegg und stehen nun ebenfalls unter Denkmalschutz. Sie beherbergen Ausstellungen zur Geschichte der Brücke oder der Natur des Thayatals.

Fotocredit: Nationalpark Thayatal, Astrid Bartl