Von der Synagoge auf den „Schauplatz Dorf“

Jahrhundertelang bestand in Veitshöchheim im Fränkischen Weinland eine jüdische Gemeinde, wovon die im Jahr 1730 erbaute Synagoge zeugt. Um die Geschichte dieser Gemeinde geht es im „Jüdischen Kulturmuseum Veitshöchheim“.

Die äußere Bauform der Synagoge in der heutigen Mühlgasse entspricht der im 18. Jahrhundert üblichen dörflichen Wohnhausarchitektur. Das Innere birgt den tonnenüberwölbten Betsaal mit Barockausstattung, eine Wohnung für den Vorsänger und eine Mikwe.

Bei der Renovierung der Synagoge entdeckte man eine „Genisa“, die zu dem umfangreichsten im deutschsprachigen Raum zählt: In ihr wurden unter anderem unbrauchbar gewordene Schriften abgelegt, die nach religiöser Vorschrift nicht vernichtet werden dürfen – von der Bibel bis zum Märchen.

In der Vorsängerwohnung und einem nebenan gelegenen ehemaligen jüdischen Wohnhaus ist heute das Kulturmuseum untergebracht, das sich der Lebenswirklichkeit der jüdischen Gemeinde auf dem „Schauplatz Dorf“ in Veitshöchheim widmet. Die Ausstellungsobjekte stammen vor allem aus der Veitshöchheimer Genisa und führen mitten hinein in die Geschichte: Grundlagen der jüdischen Religion und das jüdische Jahr werden hier vorgestellt, sie geben einen Einblick in das Jiddische und die jiddische Literatur und auch einzelne Personen und Familien treten in Erscheinung.

Die Synagoge und das Museum stehen nach der Winterpause wieder für Besucher offen.

Kontaktdaten:

Jüdisches Kulturmuseum Veitshöchheim
Thüngersheimer Straße 17, 97209 Veitshöchheim
Tel. 0931/960851
Internet: http://jkm.veitshoechheim.de/
E-Mail: kultur@veitshoechheim.de

Öffnungszeiten:
März-Oktober
Mittwoch, Samstag und Sonntag von 14.00-17.00
Donnerstag von 15.00-18.00
und nach Vereinbarung
Feiertags offen

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Bildnachweis: © Foto: R. Grunert-Held; Bildrechte: Gemeinde Veitshöchheim
Textnachweis: Der FrankenReporter Nr. 827 vom 17. Januar 2022

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