Freud und Leid im Zolli: Ankunft der Störche und Abschied von Gepardin Dina

Geburt und Tod liegen in der Natur nahe beieinander – so auch im Zoo Basel: Während die Störche eifrig um die Wette klappern und fleissig mit dem Nestbau beschäftigt sind, muss der Zolli Abschied nehmen von Gepard Dina. Die Mutter von Saada und Sambesi, beide rund elfmonatig, ist am 17. Februar 2022 im Alter von dreieinhalb Jahren verhältnismässig jung an den Folgen von geschwürartigen Veränderungen des Magens gestorben.

Bereits Anfang Februar 2022 – rund zwei Wochen früher als gewöhnlich – sind die ersten Störche in den Zoo Basel zurückgekehrt. Mittlerweile sind es 70 bis 80 an der Zahl. Überall im Zolli ist ihr lautes Geklapper zu hören. Das Schnabelklappern dient zur Begrüssung nach der Winterpause und gehört zum Balzverhalten der Störche. Als Zeichen der Zuneigung klappern Männchen und Weibchen gemeinsam, schwingen mit den Flügeln und das Männchen krault das Weibchen mit dem Schnabel. Mittlerweile sind 30 Horste definitiv besetzt. Nur eine geringe Anzahl der majestätischen Vögel hat sich bei der Partnerwahl noch nicht festgelegt. Entweder, weil das Gegenüber nicht gepasst hat oder weil sie ein Jahr zu früh zurückgekehrt sind, um sich erstmal in Ruhe und ohne Brutdruck umzusehen. Der Zolli freut sich über die zahlreiche Rückkehr der Störche sowie deren baldigen Nachwuchs. Aufgrund der kurzen Brutzeit von rund 30 Tagen werden die Küken im April schlüpfen.

Tod von Gepardin Dina

Geparden sind dafür bekannt, dass sie häufig unter Magenproblemen leiden. So auch Dina. Als sie Anfang Februar plötzlich anfing, das Futter zu verweigern, lag der Verdacht nahe, dass sie mit einer Magenentzündung oder einem -geschwür kämpft. Trotz der eingeleiteten tierärztlichen Behandlung verstarb sie am 17. Februar. Der Pathologiebericht hat bestätigt, dass sie an einer chronischen Magenentzündung gelitten und sich zusätzlich ein Geschwür gebildet hatte, an dessen Folgen die Katze schliesslich verstorben ist. Mit ihren dreieinhalb Jahren war Dina für einen solchen Befund verhältnismässig jung. Sie hinterlässt Saada und Sambesi, die am 28. April einjährig werden.

Wie weiter mit den Geparden?

Im Zoo können junge Geparden wie Saada und Sambesi sehr gut ohne Mutter überleben. Geparden beginnen im Alter von etwa zwei Monaten Fleisch zu fressen und trinken nur Muttermilch, bis sie dreieinhalb bis fünfeinhalb Monate alt sind. Danach müssen sie das Jagen erlernen. Entsprechend stellt der frühe Tod des Muttertiers für die beiden Geparden im Zolli kein Problem dar. Im Freiland bleiben Jungtiere bis zum Alter von etwa 18 Monaten bei der Mutter. Es stellte sich hier also die Frage, wie gut die Jungen zum Todeszeitpunkt der Mutter schon selbständig jagen könnten. Ihre Jagdfähigkeit wäre essenziell fürs Überleben.

Trennen sich die Jungtiere mit 18 Monaten von der Mutter, bleiben Geschwister in der Regel noch beisammen; Brüder bis zu weiteren sechs Monaten. Weibchen wandern früher ab, weil sie mit zwei Jahren bereits geschlechtsreif werden – die Männchen erst etwas später, im Schnitt mit zweieinhalb bis drei Jahren. Entsprechend ist es wichtig und richtig, dass Saada und Sambesi vorerst zusammenbleiben. Sie werden frühestens Ende 2022 getrennt. Saada soll sodann als Zuchtweibchen im Zolli verbleiben. Sambesi, das Männchen, wird abgeben. Wohin, ist noch offen. Ross, der Vater der beiden, wird den Zoo Basel voraussichtlich im April 2022 in Richtung Auxois, Frankreich, verlassen und Platz machen für einen neuen Kater aus Peaugres, ebenfalls Frankreich. Je nach Entwicklung, frühestens aber ab Sommer 2023, dürfte dieser mit Saada verpaart werden.

Bild- und Textnachweis: Zoo Basel