MEDEA – (Anzeige)

Die Begegnung zwischen Medea und Jason war schicksalhaft. Für ihn hintergeht Medea den eigenen Vater. Für ihn ermordet Medea den eigenen Bruder. Aus Liebe, aber auch alternativlos, flüchtet sie mit Jason in seine Heimat Korinth. Doch mit einer fremden Barbarin aus Kolchis als Frau und Mutter seiner Kinder erlangt Jason nicht das Ansehen, dass ihm als Held seiner Meinung nach gebührt. Er verlässt Medea zugunsten der Königstochter Glauke und verkauft ihr sein Handeln als notwendiges Übel, um den Status der eigenen Söhne zu erhöhen. Medea sinnt auf Rache und schmiedet einen Plan die neue Braut ihres Mannes umzubringen. Doch damit nicht genug. Um Jason vollends zu zerstören tötet sie auch die gemeinsamen Kinder, seine Zukunft, und begeht damit das wohl schlimmste denkbare Verbrechen: Sie wird zur Kindsmörderin.In ihrer ersten Inszenierung an der Vagantenbühne befragt Carolina Cesconetto den antiken Stoff aus feministischer Perspektive und stellt die Fragen nach Schuld, Fremd-Sein, Schmerz und Trauer neu. Ihre Medea spielt in einem Friseursalon, der sowohl Schutzraum als auch Sinnbild für die normative Unterdrückung ist. Inwiefern sind Jason und Medea Leidtragende eines patriarchalen Systems?

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