Erscheinungshaus Absam Tirol

Erscheinungshaus Absam - Bildnachweis Tourismusverband Hall Wattens

Lassen wir Johann Puecher, den Bruder Rosinas, selbst erzählen, was sich anno 1797 in seinem Vaterhaus zugetragen hat. Im Alter von 76 Jahren schrieb er im Beisein zweier Zeugen Folgendes nieder: Am 17. Jänner 1797 nähte nachmittags meine Schwester, ein bereits gewachsenes Mädchen (Anm.: 18 Jahre alt) mit Namen Rosina im Zimmer zu ebener Erde am Tische dem Fenster gegenüber. Da sah sie auf einmal – zwischen 3 und 4 Uhr – was man bis dahin nie gesehen, an einer Fensterscheibe des inneren Fensters ein Bildnis der Gottesmutter gezeichnet. Sie rief der Mutter, welche ebenfalls anwesend, aber an einem anderen Orte des Zimmers war. Die Mutter eilte herbei und erschrak anfangs nicht wenig, als sie das Bild der heiligen Jungfrau sah, indem sie auf den Gedanken kam, es möchte dem Vater oder mir im Salzberge wo wir arbeiteten, ein Unglück begegnet sein. Sie sagte daher zur Schwester Rosina, wir sollen etwas beten; was auch geschah. Nach verrichtetem Gebete wischte die Mutter das Bild mit einem Tuche weg, denn es war nur angeloffen; aber sieh, kaum weggewischt, steht es wieder da wie zuvor. Die Erscheinung des Bildes erfolgte am Dienstage, und am Donnerstage drauf kamen der Vater und ich ganz wohl vom Berge nach Haus. Mit Staunen und Freude sahen wir, was inzwischen vorgefallen war. Ich war am 17. Jänner 1797 im 16. Jahre und habe alles, was sich begeben, wohl in meinem Gedächtnis behalten.“ ,,

Am 17. Jänner 1797 erschien das wunderträchtige Marienbildnis in einer Fensterscheibe eines Bauernhauses und legte den Grundstein für den Tiroler Ort Absam als Wallfahrtsstätte.

Absam (OTS) – Die 18-jährige Bauerntochter Rosina Bucher bemerkte als Erste das Marienbildnis in der heimischen Stube. Einige Tage später begannen bereits die ersten Menschen sich an dem Fenster zu versammeln, um die Muttergottes-Erscheinung zu bestaunen. Die Nachricht des plötzlich erschienenen Marienbildnisses verbreitete sich schnell. Auch der Fürstbischof von Brixen hörte davon und ließ das Fenster von Experten in Innsbruck untersuchen. Diese kamen zum Schluss, dass das Glas ursprünglich wohl bunt bemalt war und es im Laufe der Zeit verblichen ist. Das Marienbildnis soll sich demnach in das Glas eingeätzt haben.

Entstehung des Wallfahrtortes Absam

Am 24. Juni 1797 wurde das Gnadenbild feierlich in die nahe zum Erscheinungshaus gelegene Kirche Sankt Michael übertragen. Unzählige Gläubige pilgerten in den letzten beiden Jahrhunderten nach Absam, darunter unter anderem auch Kaiser Franz II. selbst, um die Marienerscheinung zu betrachten. Ebenso wurde das Muttergottesbildnis in das Absamer Gemeindewappen aufgenommen. Heute, 225 Jahre später, gehört Absam zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten Westösterreichs.

Das Gnadenbild in der Marienbasilika

Das Bildnis ist auch heute noch in der Kirche Sankt Michael zu sehen, was zu dem häufig verwendeten Namen „Marienbasilika“ geführt hat. Die Kirche wurde im Jahr 2000 in den Rang einer „Basilika minor“ erhoben. An jedem 1. Sonntag im Monat um 14.30 Uhr findet in der Marienbasilika eine Monatswallfahrt mit Heilungsgottesdienst statt, zu welchen auch heute noch viele Wallfahrer pilgern.


Bildnachweis: Tourismusverband Hall Wattens

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